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fleurs

Friederike Mayröcker


2016 Suhrkamp
Auflage: 1. Auflage
152 Seiten
ISBN: 978-3-518-74483-3

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€ 19,99


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Kurztext / Annotation
»fleurs« - die Blumen, die Blüten, sie geben diesem Buch seinen Titel, lassen an Frühling denken, an laue Lüfte und flatternde Bänder. Doch wer sich auf diese Spur locken lässt, landet nicht auf der lieblichen Blumenwiese, sondern im steinigen und steilen Gelände: »agnus dei die Füszchen zusammengebunden, 1 Büschel weiszer Blumen im Mund«. Das ist der Mayröcker-Sound, wie er ein Dichterleben lang tönt - unsentimental, glasklar, nichts anderem verpflichtet als einer Poesie, die immer nur das Eine will: Bilder von bezwingender Kraft und Anschaulichkeit und eine Sprache, so frei, kühn und unverbraucht, als wäre sie für dieses eine Buch neu erfunden. »fleurs« ist der letzte Teil von Friederike Mayröckers Trilogie, die mit »études« und »cahier« ihren Anfang nahm. fleurs ist Erinnerung und Bilanz, ist Protest und Beschwörung. Und hält fest, was am Ende als Einziges zählt und bleibt - das Ritual, die Lebensversicherung des Schreibens: »Einfach so hinsetzen an die Maschine am Morgen bei wölfischem Heulen, nicht wahr«.

Friederike Mayröcker wurde am 20. Dezember 1924 in Wien geboren und starb am 4. Juni 2021 ebendort. Sie besuchte zunächst die Private Volksschule, ging dann auf die Hauptschule und besuchte schließlich die kaufmännische Wirtschaftsschule. Die Sommermonate verbrachte sie bis zu ihrem 11. Lebensjahr stets in Deinzendorf, welche einen nachhaltigen Eindruck bei ihr hinterließen. Nach der Matura legte sie die Staatsprüfung auf Englisch ab und arbeitete zwischen 1946 bis 1969 als Englischlehrerin an verschiedenen Wiener Hauptschulen. Bereits 1939 begann sie mit ersten literarischen Arbeiten, sieben Jahre später folgten kleinere Veröffentlichungen von Gedichten.

Im Jahre 1954 lernte sie Ernst Jandl kennen, mit dem sie zunächst eine enge Freundschaft verbindet, später wird sie zu seiner Lebensgefährtin. Nach ersten Gedichtveröffentlichungen in der Wiener Avantgarde-Zeitschrift "Plan" erfolgte 1956 ihre erste Buchveröffentlichung. Seitdem folgten Lyrik und Prosa, Erzählungen und Hörspiele, Kinderbücher und Bühnentexte.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

»pierre ist der Stein, und »was ich geschrieben habe habe ich geschrieben«, eines Regentropfen's Zöpfchen ja du liest richtig : »Zöpfchen«, von Firmament in deine offenen Arme liebster Freund, dieses Ästchen nämlich des Frühling's, biszchen Tau an den Tannen, Forst'ens Flüstern, bin aus allen Äthiopien-Wolken gefallen, Hauch des Morgens, indes, Ästchen am Firmament kratzend Veilchen Erinnerung, fruchtbaren Halbmond, Schmerz der nicht endet, ach Transparenz deiner Poren aber mit Händen voller Blumen. Nämlich die exzerpierten Absätze um 1 weniges ändern dasz man ihre Abkunft = ihr Original nicht mehr erkennen kann und Jean sagte, ich hatte den Drang abzumähen die Sträusze der Wiese, oder mich selbst zu verschlingen, weiszt du, in einer Ahnung von Zärtlichkeit ........«

24.3.14

»auf Kirschenboden / zu LECHZEN : Max Ernst's »la fête du mimosa« (mit Wurzeln im Mund) usw., jg.Katze in Goldlack-Garten, was da alles umherwimmelt : zerdrücke Ungeziefer an der Wand dasz 1 Blutstropfen, alles eher aufgebauscht ........ exzellentes Abendrot / exaltierter Frühling diese 1 wenig Vorliebe für Diminutive (Ästchen Stimmchen Blättchen Väterchen) ist vielleicht Verlangen nach Welt-Zärtlichkeit, Anspruch auf Ähnlichkeit einer PUPPE mit einer wirklichen männlichen Person etc., der rosige Morgen nämlich, die ernsthaften Tiere, die Anatomie des Zimmers, etwa habe ich heute morgen deine mir so vertraute Stimme über die Wunderkammern gehört und sogleich die Tränen ........ kollerten ach das Atmen der Worte : dein Stimmchen dein Geistlein sehr aus deinen Augen flieszend tropfend (zerrissenes Näglein Schneelocken-wärts) also werden wir einander bald wiedersehen im Café, habe gewildert im Internet = vergessene Gefühle etc., rufe dich am Morgen nicht an weil du da sinnest sinnierst ebenfalls ich selbst am Küchentisch sinnend sinnierend : und werde es nicht vergessen am Attersee damals als die AUFGESPANNTEN (Pflanzen) während Kind mit Ball und wir den Rosensteig abwärts zum spiegelnden Wasser oder wir uns immens verknallten, dem Stil der Sprache uns ergebend eine Verwunderung etwa. Ich war baff ich war ganz baff als du sagtest »wenn du dich mit ihm einläszt muszt du dich versichern dasz er nicht krank ist« = zerrann die Liebschaft hinter der weiszen Rose deines Ohr's (bin Kindchen von Jesus habe Federkleid) usw.«

26.3.14

»eben da ich. Meinen Finger auf den Knopf des CD-Players also Gupf der Bläue des Zenits wirst du zwischen Himmel und Erde (wer weisz), tippe ich - oh Veilchen der Seele (sag an!) : Halskettchen an deinem sausenden Nacken, Vielliebchen, du, ist Leben's Zeit meszbar sind Mond'es Fittiche untergetaucht. Mond'es Fittiche = Tränen im Azur, schreibe ich an dich, Holztreppe zur Balustrade wo die Wolke sich ans Fenster preszt usw., ach garçon : du Meeresspiegel (Z. verträgt Blumenduft sehr schlecht : eines Tages findet sie ihr Verlobter halb ohnmächtig und umgeben von stark riechenden Blumen während die Dornen also des Leib'es Schmerzen ........ diese Blumen hat W. morgens auf dem Blumenmarkt gekauft und an seine Brust gedrückt ehe er sie Z. zu Füszen nicht wahr) : nach Hugo v.Hofmannsthal's »Andreas«. 1 garçon 1 Morgenstrahl du hast mich nicht eingelassen, doch in der Dämmerung glitzerten deine Augen, bin 1 Schreiender, weiszt du, schreie in 1 Bouquet, leergefegte Amsel in NY usw., in unserem Garten in D. küszte ich die weiszen Lilien welche so hoch wie ich oder höher, reinen Herzen's dieser Katarakt v.weiszen Blüten in beseelter Ecke spürten wir alle = im Bauch des Berges = den Todeshauch. Während der abnehmende Mond über die Hügel glitt, damals in Bad Ischl. Du kennst mich besser als ich mich selbst kenne, die Verbrüsselungen