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Rezensionen

Fuchskind Kriminalroman. 17.06.2016.
 

gaby2707


Ein neuer Fall für Gesine Cordes

Es ist Herbst und die Blätter fallen von den Bäumen auf die Wege des Friedhofes, auf dem Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes arbeitet. Nachdem ihr schon ein Fuchs auf einem der Wege begegnet ist, findet sie unter einem Rhododendron eine blaue Babyschale mit einem kleinen Jungen. Erinnerungen an ihren eigenen toten Sohn werden wach.

Draußen, vor dem Friedhof, an der Bushaltestelle wird eine nackte tote Frau gefunden. Ist das die Mutter des Kindes?

Als ehemalige Kommissarin ist es für Gesine keine Frage, dass sie beginnt, nach den Eltern des Kindes zu forschen.

Ich bin mir nicht sicher, ob das Kommissarin Marina Olbrich, die in dem Mordfall der toten Frau ermittelt, gefällt...



2 Erzählstränge, die sich immer wieder überschneiden:

Zum einen wird der Fortgang der Geschichte aus Sicht von Gesine Cordes erzählt. Zum anderen bin ich bei den Ermittlungen von Martina Olbrich dabei, die bis nach Georgien führen.

Spannend ab der ersten Seite, mit einigen Wendungen und vielem Unvorhersehbarem hat das Lesen und mit ermitteln richtig Spaß gemacht. Doch auf den/die richtigen Täter bin ich erst sehr spät gekommen. Immer haben mir kleine Puzzleteilchen gefehlt.

Ich mag die vielschichtigen Charaktäre mit ihren großen und kleinen Schwächen, Fehlern aber auch Stärken. Gerade Gesine Cordes ist eine Frau, die man gerne mal unterschätzt. Ich habe diese vom Schicksal stark gebeutelte Frau gleich in mein Herz geschlossen, obwohl ich mit ihrem Handeln nicht immer einverstanden war bzw. es nicht immer verstanden habe.

Die Geschichte selbst hat ein sehr realistisches Thema und ist gut nachvollziehbar aufbereitet. Kinderhandel im Ausland, Prostitution, der Tod eines Kindes, 2 Halbwaisen, ein illegal geführter Verein mit illegal eingereisten Personen, und natürlich Mord ? alles hat hier seinen Platz gefunden und wurde sehr gut in die Geschichte integriert. Aber auch eine beendete Liebe und eine vielleicht bald neu beginnende haben ihren Platz.

Vielleicht sollte man, um schon an die Personen herangeführt zu werden, doch als erstes den ersten Band um Gesine Cordes lesen: Kaninchenherz. Und genau das werde ich jetzt nachholen.

Ich habe sogar noch etwas gelernt:

Zwischen den einzelnen Kapiteln werden heimische Giftpflanzen skizziert, vorgestellt und erklärt, die im voran gegangenen Kapitel erwähnt wurden: Falscher Amaryllis, Herbstzeitlose, Mistel, Christuspalme. Das lockert das ganze etwas auf und hat mir sehr gut gefallen.

Wer eine interessante Geschichte mit charakteristisch starken, manchmal außergewöhnlichen Personen mag, die auch noch spannend und leicht zu lesen ist, der ist hier genau richtig.

AndFe1


Fuchskind

Klappentext:
An einem Herbsttag hört Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes hinter einem Grab plötzlich Babygeschrei. Sie gerät in Panik, denn sie fühlt sich an den Tag erinnert, an dem ihr Sohn zehn Jahre zuvor durch Giftpflanzen ums Leben kam. Doch der Säugling, den sie auf dem Friedhof entdeckt, ist unversehrt. Von den Eltern aber weit und breit keine Spur. Als wäre das nicht genug, wird auch noch eine Frauenleiche gefunden. Und Gesines Exmann steht plötzlich vor ihr. Hat er etwas mit der Toten zu tun? Gesine kommt der Wahrheit näher, als ihr lieb ist?

Meine Meinung:
Fuchskind ist der zweite Band der Krimireihe. Obwohl ich den ersten Band nicht kenne, konnte ich es problemlos lesen.

Der Schreibstil ist angenehm und flott zu lesen. Die Geschichte ist spannend, fesselnd und nachvollziehbar. Die Charaktere sind sympathisch und glaubwürdig. Die anschaulichen Beschreibungen lassen sofort die Bilder der Umgebung entstehen.

Mir hat das Buch gut gefallen, ich konnte es gar nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch gelesen.

Ein kurzweiliges und spannendes Buch!

AngiF


Gesine, Band 2

Gerade erst hat die Friedhofsgärtnerin und Ex-Polizistin Gesine Cordes die für sie erschreckenden Vorkommnisse des Sommers halbwegs bewältigt, als sie an einem nebligen November-Morgen in einem Gebüsch auf dem Friedhofsgelände ein ausgesetztes Baby findet. Das Findelkind benötigt schnell ärztliche Hilfe, da seine Atmung aussetzt. Ohne Hilfe zu alarmieren und unnötig Zeit zu vergeuden, begibt sich Gesine selbst mit dem Säugling in die Klinik. Am selben Morgen wird auch noch an einer Bushaltestelle vor den Toren des Friedhofes die unbekleidete Leiche einer Frau aufgefunden. Somit wird Gesine wieder einmal zu einer wichtigen Zeugin für die Polizei. Doch Gesine gerät selbst in Gefahr, auf dem Betriebshof des Friedhofes bemerkt sie eine Person, die ihr offensichtlich auflauert. Als dann noch die Insassen eines besonders auffälligen Fahrzeuges ihr Zuhause beobachten, steht für Gesine fest, dass sie selbst in die Ermittlungen eingreifen muss. Wird Gesine die Aufklärung des Falles, an dem die ihr wohlbekannte Ermittlerin der Mordkommission Marina Olbert tätig ist, unterstützen können? Es sollen wieder aufregende Zeiten auf Gesine zukommen.

Wie schön es ist, wieder auf Gesine Cordes zu treffen und mit ihr zusammen auf andere wohlvertraute Personen aus dem ersten Band der Reihe ?Kaninchenherz? von Annette Wieners. Schon nach den ersten Zeilen bin ich wieder angelangt in Gesines Leben und werde erneut von einer hochspannenden Geschichte gefesselt. Die Autorin Annette Wieners schreibt in ihrem gewohnt flüssigen, temporeichen Stil und in schöner ausgeprägter Sprache; die Charaktere sind allesamt liebevoll stimmig und authentisch und verfügen über eine unglaubliche Tiefe. Die Story selbst ist beispiellos brillant und hervorragend durchdacht sowie einfühlsam erzählt.

Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch seine wie ich finde wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sterne und empfehle es ausdrücklich weiter, denn das Buch bietet Lesern nerven-zerreißende und spritzige Leselektüre gleichermaßen. Erwähnen möchte ich noch, dass es nicht zwingend erforderlich ist, den ersten Band der Reihe gelesen zu haben, doch ich bin sicher nach dem Lesen von ?Fuchskind? möchte der Leser wissen, wie die Geschichte von Gesine begann. Ich persönlich wünsche mir sehr, bald mehr von Gesine Cordes in einem dritten Band lesen zu dürfen.

yesterday


Ein Krimi, gespickt mit vielen heiklen und traurigen Themen

Gesine Cordes, ehemalige Kripobeamtin und nun Friedhofsgärtnerin mit bewegter Vergangenheit, findet an ihrem Arbeitsplatz einen ausgesetzten Säugling. Sie kann das kranke Kind retten und erfährt noch später an diesem Tag, dass neben dem Kind und ihr noch jede Menge anderer Personen im und um den Friedhof anwesend waren. Eine Leiche wird gefunden und Gesines Exmann taucht auf.
Nun geht es nicht mehr nur um die Frage, wer das Kind ausgesetzt hat, sondern auch, ob und wie die anderen Umstände damit in Zusammenhang stehen.
Mit kurzen, fesselnden Abschnitten erzählt die Autorin einen Fall mit viele Fäden, losen Enden und einem dicken Ende der ganzen Geschichte. Zu Beginn naheliegende Vermutungen werden mehrmals über den Haufen geworfen und früher scheinbar unbeteiligte Personen geraten in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Wie Gesine und Marina Olbert, Leiterin der Mordkommission, darf und soll der Leser nebenbei seine eigenen Fäden durch die Ereignisse spinnen und versuchen, die verschiedenen Taten und Personen zu verbinden. Und ohne es zu wollen, scheint letztlich Gesines Exmann einen der entscheidenden Tipps zu geben.

Fast unmerklich verknüpft Annette Wieners hier, abgesehen von Mord, einige illegale beziehungsweise heikle und traurige Themen der Gesellschaft miteinander: Kinderhandel, Prostitution, Halbwaise, Kindstod, illegale Vereine, Depression, verschmähte Liebe, Spionage,? Doch durch das erwartbare gute Ende wirkt der Krimi dann doch nicht so düster, wie es jetzt klingen mag. Doch spannend ist er auf jeden Fall, was mich dazu animiert hat, mir noch das erste Buch mit Gesine zu besorgen, ?Kaninchenherz?.

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eine unterhaltsame Geschichte für zwischendurch

Gesine Cordes ist Friedhofsgärtnerin. Eines Morgens hat sie das Gefühl, dass sich jemand vor ihr auf dem Friedhof versteckt. Als sie versucht, den Eindringling zu stellen, findet sie ein Baby. Gleichzeitig wird an einer nahen Bushaltestelle eine Frauenleiche gefunden. Und dann taucht auch noch Klaus - Gesines Exmann - auf. Gesine weiß nicht, ob sie ihm trauen kann. Hängt dies alles am Ende zusammen?

Meine Meinung:

Dies ist der zweite Fall um die Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes.

Gesine war früher bei der Kriminalpolizei. Durch den Tod ihres kleinen Sohnes hat sich ihr Leben komplett geändert. Nun arbeitet sie auf dem Friedhof. Aufgrund ihrer Vorgeschichte versucht sie aber auch selbst, Zusammenhänge bei den Fällen zu finden und kann das Ermitteln nicht ganz der Polizei überlassen.
Grundsätzlich fand ich die Fälle zwar interessant, aber Gesine wurde mir nicht sympathisch. Sie kann Gefühle nicht zulassen und wirkt sehr distanziert.

Wie bereits im ersten Band sind auch immer wieder Seiten enthalten, die eine Giftpflanze beschreiben, mit Merkmalen, Gift, dessen Wirkung und Gegenmaßnahmen. Grundsätzlich finde ich dies zwar interessant. Nachdem dies aber im Vorgängerband noch zur Geschichte passte, fand ich es hier etwas störend, weil es überhaupt nicht wichtig für die Fälle war.

Der Schreibstil war leicht und flüssig. Auch wurde immer wieder Spannung aufgebaut. Da es aber vor allem um Gesine - und dadurch auch oft um ihr Privatleben - geht, traten die Ermittlungen manchmal etwas in den Hintergrund. Dadurch verlor die Geschichte manchmal auch an Spannung. Das fand ich ein bisschen schade.

Fazit:

Alles in allem eine unterhaltsame Geschichte für zwischendurch. Wirklich mitreißen konnte mich die Geschichte aber nicht.