Buchhandlung Hofer

Rezensionen

Fabelhafte Eigenschaften
 

HEYN Leserunde Silvia Grutze


verstaubte Leselektüre oder ?modern ist anders?

.. auf meiner Romanskala von 1-10, kann ich diesem Roman gerade noch eine 3 geben, dieser Roman ist einfach nicht leicht locker und flockig zu lesen. Ich kann diesen Roman nur einem Vielleser empfehlen. Der Inhalt bzw. die Protagonisten in diesem Roman fesseln mich nicht und wenn die Veröffentlichung des Romans mit den Liebeswirren von Per Heisig das Highlight dieses Romans ist, dann muss ich sagen, Herr Adam sollte weiterhin Sachbücher schreiben, denn so kommt mir die Erzählung dieses Romans vor. Bei Erzählungen über die Liebe, die Kunst und die Arbeit kommen keine Emotionen rüber und es wirkt auf mich alles kühl und distanziert, obwohl versucht wird Verbindungen unter den Protagonisten herzustellen. Meine Lieblingsfigur in diesem Roman ist eindeutig Eva, die Tante vom Künstler Hans (sie ist liebenswert, führsorglich und hat etwas Cooles an sich ? und ihr Haus kann ich mir bildlich vorstellen). Ansprechend und zum Kauf animierend ist auf alle Fälle das Cover.

Christine Mansbart


Fabelhafte Eigenschaften

Eine Dreiecksgeschichte in Form einer Komödie, erzählt von Protagonisten, die auf der ständigen Suche nach Selbstverwirklichung sind.
Soboczynski schreibt wortgewandt; mit trockenem, unterschwelligem Humor beleuchtet er die Gesellschaft in ihrem Zeitgeist sehr treffend.
Wieder hält uns Soboczynski unseren eigenen Spiegel vor.
Lesen und schmunzeln!

HEYN Leserunde Erika Liebminger


Skizzierte Scheinwelt!

Adam Soboczinsky erzählt Geschichten aus der High Snobiety. Da ist die Dreiecksbeziehung zwischen dem Maler Hans Weinling, der ausschließlich Tiere am Strand malt, dem erfolgreichen Architekten Sebastian Warncke und Julia, der Tochter eines erfolgreichen Unternehmers, die nicht nur vom Maler, auch von den gebrochenen Augen der gemalten Tiere fasziniert ist.
Da ist aber auch noch die Tante des Malers, eine Kunsthistorikerin, ihre Freundin, ein berühmter Literatur Experte und dessen Sohn. Eigentlich sind es zu viele. Sie alle sind vermögend kultiviert, erfolgreich und haben natürlich fabelhafte Eigenschaften.
Soboczynski skizziert gekonnt die Figuren der privilegierten Gesellschaft so, als würden sie in einer Scheinwelt leben.

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Überschätzt?

?Handlung werde heute überschätzt.? lässt der Autor Werner Kerst, den emeritierten schrulligen Literaturprofessor und Experten für deutsche Nachkriegsliteratur, sagen und, dass es einfach sei, einen Plot zu entwerfen aber umso ?schwieriger, einen Gegenstand zu beschreiben oder einen Charakter zu fassen.? Ganz gemäß dieser Erkenntnis schreibt Adam Soboczynski 206 Seiten lang über die ?fabelhaften Eigenschaften? seiner handelnden Personen, die er aber, wohl gemäß dieser Maxime, tatsächlich kaum handeln lässt. So nebenher verstricken sie sich zwar in Liebesbeziehungen, malen, entwerfen, schreiben, reisen und reden sich durch den Alltag und gehen ihrer Wege, die sich zufällig kreuzen und dann Beziehungsmuster bilden, der Spannungsbogen einer durchgängigen Handlung fehlt aber zur Gänze. Der fehlt natürlich auch bei Sachbüchern, bei Lyrik und experimenteller Literatur, doch da fesseln mich die Hoffnung auf Wissensgewinn, die Schönheit der Sprache oder eine befremdend neue, interessante Form der sprachlichen Darstellung. Und doch - manchmal sind es schlicht und einfach die Charaktere eines Buches, die mich in ihren Bann ziehen. Und die werden doch ziemlich lebendig in dem Erstlingsroman des polnisch-stämmigen Berliner Zeit-Redakteurs, wenn auch nicht alle sympathisch oder irgendwie besonders sind. Leicht schräg, aber das ist ja auch schon wieder normal. Nach dem Ende des Buches bleibt mir jedenfalls trotz der fehlenden Handlung ein leises Lächeln. ?Arbeiten, sagte Kerst, werde überschätzt.? Literatur auch? Lesen und Lächeln sicher nicht!

Heyn Leserunde Elisabeth Del Carlo


Sittenbild einer Bobo-Clique

Fabelhaftes Buch, ich habe angefangen zu lesen und erst bei der letzten Seite aufgehört. Der Autor versteht es mit herrlichem Sarkasmus und auch Zynismus die Probleme und Problemchen einer städtischen Bobo-Clique in Szene zu setzen. Ich hatte das Gefühl den einzelnen Protagonisten schon irgenwann einmal begegnet zu sein.
Unbedingt lesen!

HEYN Leserunde Barbara Lichtenegger


... doch die unzaehligen Protagonisten ueberforderten ...

Ich stimme mit der Aussage des Autors ueberein: ... doch die unzaehligen Protagonisten überforderten ihn. /Seite 107

Fuer meinen Lesegeschmack bietet diese kurze Geschichte zu viele Handlungsstraenge und zu viele Protagonisten. Es war mir beim Lesen nicht moeglich, mich auf die Geschichten hinter der Geschichte einzulassen, die schlussendlich durchaus im großen Zusammenhang stehend gesehen werden koennen.
Um der investierten Lesezeit doch noch etwas abgewinnen zu koennen, habe ich im Text Saetze gesammelt, die sich vermutlich auf internetten Partnerboersen als "Tipps und Tricks bei ersten Dates" verwenden lassen koennten oder un- und gelungene Annaeherungsverhalten - in diesem Fall zwischen Mann und Frau -beschreiben:

"H. W. hatte lediglich die ungute Eigenart, bereits nach zwei, drei Restaurantbesuchen und den sich anschließenden Naechten den recht genauen Ablauf einer sich anbahnenden Beziehung vorauszusehen: zuerst die hektische Anziehung, das stuermische Entkleiden, das lustige Durcheinander. Dann der Zweifel, ob man denn wirklich zu einander passt. Die Phase nochmaliger, diesmal bemuehter Anziehung, um den Zweifel zu zerstreuen. Schließlich die Marotten, die man bald nicht mehr als faszinierende Kuriosa, sondern als Ärgernisse am anderen empfindet. Der Sex, der zur Routine, dann zur Pflicht wird. Am Ende das Fremdgehen, das Tuerknallen, die Heulerei." /Seite 13

"Gerade den eher burschikosen Umgangsformen der Hauptstadt setzte er, dem Beispiel seines Vaters folgend, eine fast unzeitgemäße Hoeflichkeit entgegen, half Frauen aus der Jacke oder dem Mantel und hielt sich an das sehr einfache, doch seltsamerweise nicht haeufig praktizierte Rezept, waehrend der ersten Begegnungen aufmerksames Interesse am Gegenueber zu zeigen, allerhand zu erfragen und den Alltagssorgen auf die Spur zu kommen, sich selbst im Gespraech aber eher zuruecknehmen." /Seite 15

"Ihr gefiel der Gedanke, dass sie sich Hans selbst ausgesucht und planvoll verfuehrt hatte. Man musste mache Maenner herausfordern, vor allem die zurueckhaltenden, die zur Melancholie neigenden, die wenigen, die interessant waren. Und man musste sich bei darauffolgenden Treffen beinahe gegenteilig verhalten, naemlich so, als sei man etwas aufgeregt und ueberfordert. Zur Kunst der Verfuehrung gehoere es, bei dem Verfuehrten nach der ersten Ueberrumpelung den Eindruck zu erwecken, er selbst sei der Regisseur einer sich anbahnenden Beziehung und nicht der Spielball fremden Begehrens." / Seite 45
"Erst wenn die Trauerzeit abgeklungen sei, wuerden sich neue Moeglichkeiten eroeffnen - dann aber ganz rasant! Insgeheim, hatte Per gesagt, spuerten die Frauen, wenn man noch nicht bereit sei fuer Neues, wenn man Altem anhaenge. Sie mieden mit der groeßten Treffsicherheit die Liebeskranken, die wahllos umherflirteten, um ihren Schmerz zu lindern." / S. 150

Meine Empfehlungslust für dieses Buch haelt sich trotz dieser Kennenlern-Leitgedanken in Grenzen ...

HEYN Leserunde Sabine Moser


Fabelhafte lesenswerte Geschichte

Unterhaltsame Geschichten von mehreren direkt oder indirekt miteinander in Verbindung stehenden Personen,kurzweilig und amüsant zu lesen! Unbedingt zu empfehlen!!

HEYN Leserunde Lieselotte Fieber


Zu viele Handlungsstränge

Die Kunst bildet die Lebensgrundlage für Hans Weinling, der eher durch einen Zufall, das Malen von Tieren vor ungewöhnlichem Hintergrund, zu seinen Motiven kam. Seine Tiere werden auf einem Strand platziert, das hat ihm einen Namen in der Kunstwelt eingebracht.
Außer der Dreiecksgeschichte zwischen Hans, Julia und Sebastian treten viele Personen auf, wodurch es zu vielen Handlungssträngen kommt. Zu viele, meiner Meinung nach, denn dadurch entstanden Verwirrungen.
Ich fand das Buch nicht schlecht, aber.......

HEYN Leserunde Barbara Maria Angerer


Vergnügliches Zeitgeistkaleidoskop ohne Teifgang

In "Fabelhafte Eigenschaften" gelingt es dem Autor, die Geschichten von 3 Mitdreißigern immer wieder zu kleinen spannenden Höhepunkten zu führen. Julia und Hans aus gut betuchtem Hause, beschäftigen sich unablässig mit sich und ihrem möglichen oder doch lieber unmöglichen Beziehungsgeschehen. Hineinverwoben ist die Geschichte Sebastians, eines jungen Architekten, ebenso auf der Suche nach seiner Identität, jedoch aus finanziell und intelektuell eingschränkterem Elternhaus. Geschickt umschließt der Autor diese drei Gestalten mit deren sozialen und familiären Netzwerken. Lässt diese Geschichten, als erklärenden Untergrund wie Spotleights mit einfließen und gestaltet so ein Zeitgeistkaleidoskop, das eben Tiefe auch vermissen läßt. Unbedingt in einem Stück zu lesen, sonst fallen die Einzelteile auseinander.

Manfred Angerer


Fabelhafter Genuss


Eine Beziehungsgeschichte zwischen 3 HauptprotagonistInnen, deren FreundInnen, Eltern, BerufskollegInnen, Zufallsbekanntschaften; alles irgendwie aus den (unendlichen?) Tiefen des alltäglichen Lebens der 3 intellektuellen und teils sehr wohlhabenden DINKIS (double income, no Kids). Überaus treffsicher beschreibt der Autor die Sorgen, Nöte und Probleme des Künstlers Hans, der Unternehmerstochter und Kunstjournalistin Julia (beide von Ihren Eltern mit für ihr Leben mehr als ausreichendem Vermögen ausgestattet) und des Architekten Sebastian, alle so um die 35 bis 40, kinderlos, nicht verheiratet und oft (aber nicht immer) zutreffend in der persönlichen Bewertung des Verhaltens des jeweils anderen und dessen voraussichtlichen Auswirkungen auf das eigene psychosoziale Wohlergehen. Daneben gibt es auch einige sehr lesenswerte ?Seitenhiebe? auf die Elterngeneration, die wohl einigen von uns nicht ganz unbekannt sein dürften.

Ein subtil-sarkastischer Streifzug durch eine (schein)heilige Welt, geprägt von sehr lebensnah ineinander verschlungenen Handlungssträngen und - trotz oder wegen der oft langen Satzkonstruktionen - getragen von einem hervorragenden und auffallend sicheren Schreibstil. Die Geschichte selbst hat zu den verschiedenen Handlungssträngen keinen klaren Anfang und kein die jeweiligen Situationen auflösendes Ende, sondern steigt in die Beziehungsgeflechte ein, beschreibt diese sehr präzise und verlässt sie nach einiger Zeit. Hier einzutauchen war für mich ein Lesehochgenuss.

HEYN Leserunde Ewa Wiercinska


Kein Lesevergnügen

Mein Motto: ich lese, ich habe etwas davon. Dieses Buch brauche ich nicht.
Konventionelle Figuren beschrieben mit einer überdimensionalen Wortakrobatik, die mich unsäglich entnervt hat. Es ist schwer den Roman in vielen Fragmenten zusammenzuhalten. Keine Ursache, keine Wirkung. Kein Lesevergnügen.

HEYN Leserunde Irmgard Mandl


Mehr als eine Dreiecksgschichte

Vordergründig erzählt der Roman die Dreiecksgeschichte zwischen dem Künsler Hans, Julia und dem Architekten Sebastian. Daneben gibt es aber viele Erzählstränge über die Tante des Tiermalers, eine Kunsthistorikerin, deren Freundin Helene Kerst, deren geschiedener Mann Werner Kerst, Literaturprofessor, und deren Sohn, der schon früh nach London entflohen ist. Alle Protagonisten sind geschickt in einem riesigen Beziehungsgeflecht miteinander verknüpft. Jeder lebt seine Schrulligkeiten und Marotten, versucht sich selbst zu verwirklichen und leidet auch daran.
Ein humorvoller Roman, unterhaltsam zu lesen ? mit fabelhaften Eigenschaften!